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Frieden finden – irgendwo?

Notenausgabe | Frieden finden - irgendwo?


Notenausgabe
| Frieden finden – irgendwo? | Für Kontrabass Solo
© 2021 Gilgenreiner Verlag, Winterthur/Schweiz
[ISMN 979-0-700268-34-3]
Erschienen am 4. August 2021

Es handelt sich um Eva Batts Vertonung des Gedichtes Dunkles Moor der Autorin Christiane Schwarze, das im Notenheft ebenfalls mitabgedruckt wurde.
Das Gedicht und die vorliegende Komposition für Kontrabass Solo entstanden 2020 während eines koordinierten Arbeits- und Aufenthaltsstipendiums, welches den beiden Künstlerinnen von der Stadt Soltau und dem Freundeskreis Künstlerwohnung gewährt wurde.

Die eindrückliche Landschaft der Lüneburger Heide, insbesondere das vor ca. 10.000 Jahren entstandene Pietzmoor, waren Quell der Inspiration für Gedicht und Komposition.

 

Hörbeispiel
Frieden finden – irgendwo?
| Für Kontrabass Solo | Komposition Eva Batt

Komposition eingespielt und aufgenommen von Matej Varga ⦁ Kontrabass ⦁ Slowakei | Deutschland / München. Festes Orchestermitglied des Staatstheaters Gärtnerplatz / München (u. a. Helmut-Spehl-Preis und Auszeichnung der Stadt Banská Bystrica).

 

Blick ins Notenheft

 

Eva Batt über ihr Werk

„Für mich ist der Kontrabass nicht nur ein typisches Orchesterinstrument, welches mit seinen tiefen Tönen das Fundament in einem großen Klangkörper legt. Im Gegenteil, halte ich ihn, wegen seines großen Tonumfanges, seiner Klangfülle und den spieltechnischen Ausdrucksmöglichkeiten für solistische Aufführungen geradezu prädestiniert und besonders reizvoll.

Allerdings gibt es leider immer noch relativ wenig Literatur für Kontrabass-Solokonzerte. Deshalb war es mir ein Bedürfnis, ein Stück zu komponieren, das die vielfältigen und modernen Spielmöglichkeiten sowie deren Klang-Intensitäten zum Vorschein bringt.

Mein Ziel war es, Tonfolgen/Melodiebögen zu kreieren, die unterstützt durch sparsam verwendete Intervalle sangliche und zugleich harmonische Klangatmosphären erschaffen. Dabei kontrastieren zarte Melodien mit rhythmisch stringenten – z. T. auch perkussiven – Passagen, in Anlehnung an die Frieden-Suchenden, die stets vom Unerwarteten unterbrochen, irritiert und gestört werden.

Ob ein individueller Ort des Friedens schlussendlich gefunden werden kann, oder die Suche eine Immerwährende bleibt, wird bewusst offengelassen – auch im kompositorisch-harmonischen Sinne.“

 

Dunkles Moor

Spiegelt sich das Wasser im Himmel?
Hölzerne Zeugen zeigen mit verwitterten Fingern
auf verwirrtes Blau.
Um zu wachsen, brauchten die Torfschichten der Liebe Jahrtausende.
Spaten stachen die Zeit heraus.
Erinnerung verbrannt.

Nur ein Bindestrich fahnenflüchtig in diesem Krieg.
Täuscht heute vor, ein Kondensstreifen zu sein,
der weiß auf Tümpeln treibt.
Durch schwarze Adern fließt Regen,
der morastige Brustkorb hebt sich.
Jahr um Jahr wächst ein Millimeter Frieden.
Auch wenn die Bäume abgestorben sind –
noch schlägt das Herz.

© Christiane Schwarze

 

Rezension im Magazin das Orchester (Schott Music)
von Prof. Dr. Stefan Drees (Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin).
Heftausgabe: 02/2022, S. 67.

Rezension in der nmz (neue musikzeitung) vom 25.10.2022
Online-Ausgabe

Oder siehe auch: Rezensionen